Was ist "Ankommen"? Wie sieht es aus? Kann ich es spüren, schmecken, riechen oder vielleicht hören? Was ist "Ankommen!"? Mir braust der Kopf. Es schwirren mir tausend Gedanken durch die Birne und machen mich ganz .....
Freunde wie D. oder M. sagen mir bei solchen Gedanken immer: Schauspieler drehen sich immer nur um ihren Bauchnabel und betrachten sich als das Zentrum des Universums . Mag sein daß das so ist, ja aber ist das nicht bei vielen Menschen so? Und bringt mich das weiter in der Beantwortung meiner Frage: Ich möchte ankommen und weiß nicht wo und wie und wozu?
Also liege ich im Bett, fahre Rad, trinke Grünen Tee, geh spazieren und zermartere mir meinen entzückenden Kopf. Und grüble und grüble und grüble.....
Und dann macht es heute auf der Probe - PLOPP in meinem Kopf, hoffentlich hat das keiner gehört, Ernie Reinhard und Romanus Fuhrmann hatten gerade mit den Proben zu "Marlene" an der Oper des Nationaltheaters Mannheim begonnen und mir wurde bewusst wie priviligiert ich bin bei solch einem Prozess dabei zu sein.
Klar! Genau! Ich bin ja schon mal angekommen und das nicht nur einmal, neeee ich bin einer der ganz glücklichen Menschen denen dies gleich mehrmals im Leben passiert ist.
The very first time - ich liebe diesen Ausdruck! - an den ich mich erinnern kann, war zwischen der Reichenbachbrücke und der Wittelsbacherbücke auf Seiten der Au, in München, es muß Mitte August '89 gewesen sein. Ich bin gerade sehr frustriert und ziemlich abgebrannt aus L.A. wieder gekommen, aber das ist nun wieder eine ganz andere Geschichte.
Als mich Freund Marc, damals gefragt hat: Du, Hans, Du brauchst doch Geld?
Was für'ne Frage... Wir brauchen für morgen noch eine Absperrhilfe beim Film, es gibt 'nen Hunni.
Was muß ich tun?!
Und Marc begann mich einzuweißen in mein neues Leben, was ich allerding zu diesem Zeitpunkt noch nicht wußte. Abholung von Marc am nächsten Morgen um 7 Uhr. Es ging also zur Isar. Dort angekommen, spürte ich sofort die Magie dieses Ortes, dieses auch für mich heute noch schwer zu beschreibende Gefühl das sich bei mir einstellt wenn ich bei Probenarbeiten bin, kurz vor dem Auftritt, beim Lesen eines Drehbuches, wenn ich Kollegen bei ihrer Arbeit bewundere. Und ich bin überzeugt dieses Gefühl ist "Ankommen". Und während des Schreibens gingen mir noch viele, viele Erlebnisse durch den Kopf wo ich "angkommen" bin. Na, vielleicht schreibe ich sie noch mal in mein Tagebuch oder sonst wo hin. Ich habe dieses Jahr im April das Vergnügen gehabt mit "Cabaret" fast 4 Wochen in München im Deutschen Theater zu spielen und bei einem meiner Ausflüge in die Vergangenheit bin ich sentimentale "Heulsuse" natürlich auch dort gewesen und habe ein paar Bilder gemacht. Und hier sind sie.
Und ratet mal was ich dort gesehen habe. Unglaublich aber wahr!
Danke Mo!
8 Kommentare:
schöner eintrag. ankommen ist für mich überall möglich, so lange ich mich wohl fühle.
du warst in la? meine traumstadt. ich habe dort mal ein viertel jahr gearbeitet und die zeit war absolut einmalig.
ich will wieder hiiiiiiin!!!!
Gibt es ein Ankommen? Ist man nicht irgendwie immer auf der Suche. Und wenn man etwas gefunden hat, muss man auch da ertsmal ankommen. Ein schwieriges Thema...
Ja, ja... das ankommen ist wohl ein oft gewünschter Wunsch. :)
@ grau tbh
und es funktioniert gelegentlich.
Ankommen oder angekommen sein? Sicherlich eine Frage der Perspektive. Auch eine Frage wie weit man an seiner Vergangenheit partizipieren kann. Alleine die Erinnerung daran, soweit meine Erfahrung, schon einmal angekommen zu sein, mag manchmal nicht reichen; jedenfalls nicht für alle. Bei mir will es derzeit nicht Plopp machen.
Viel Erfolg.
so ungefähr muss es wohl sein. diese momente kommen hoffentlich noch öfter. hast du sehr schön beschrieben.
und "cabaret" war eh unschlagbar...;o)
Diesen Post könntest du doch vielleicht im November vorlesen, oder?
@Alex: Klar ist der dabei!
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